Nachdem uns im Oktober ein erster Hilferuf aus Freiburg erreichte, dass es mit den dortigen personellen Ressourcen knapp wird, um einen stabilen Netzbetrieb in Freiburg dauerhaft sicherzustellen, war es für die Freifunker aus dem Dreiländereck keine schwere Entscheidung, das Angebot an die Freiburger Freifunker auszusprechen, die leistungsfähige Backend-Infrastruktur von Freifunk Dreiländereck mit zu nutzen.
Die eh schon geplante Erweiterung der Freifunk Dreiländereck Firmware um mehrere Domänen, die bereits geplant war, um die zu groß gewordenen Netzwerksegmente aufzuteilen, wurde deshalb um die Domänen Freiburg, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald ergänzt um die Voraussetzungen zu schaffen, die neu hinzukommenden Knoten aus Freiburg sinnvoll in die bestehende Struktur einzugliedern.
Die Netzwerkkonfiguration auf den Gateway-Servern wurde entsprechend angepasst, so dass für alle Domänen im Bereich eine redundante und damit ausfallsichere Infrastruktur zur Verfügung steht. Sehr hilfreich zur Bewältigung des zusätzlichen Datenverkehrs war der Umstand, dass die bisherigen Begrenzungen des Datenvolumens bei unseren Hetzner-Servern entfallen sind und wir inzwischen auf allen Gateway-Servern keine verkehrsabhängigen Kosten mehr haben.
Die Vorarbeit auf der Freiburger Seite funktionierte hervorragend, so dass nachdem unsere neue Firmware kurz getestet wurde, der Umzug der betroffenen Knoten relativ reibungslos erfolgen konnte. Nur bei wenigen Knoten kam es im Rahmen des Updates zu Problemen, die meist nach einem manuellen Neustart, vereinzelt auch nach einer Korrektur der Konfiguration behoben waren.
Auf der Backend-Seite hatte sich bei der Erweiterung der Konfiguration in der Domäne Breisgau-Hochschwarzwald der Fehlerteufel eingeschlichen, so dass kurzzeitig der Internetzugang nicht zur Verfügung Stand. Da wir dankenswerter Weise von den Benutzern informiert wurden, war die volle Funktionsfähigkeit schnell wieder hergestellt.
Ganz herzlichen Dank für die engagierte Arbeit aller Beteiligten, die in einigen Nachtschichten die Voraussetzungen für eine weitgehend reibungslose Integration geschaffen haben!
Damit ist auch für die Freiburger Knoten der Netzbetrieb für die Zukunft sichergestellt und so die Voraussetzung geschaffen, sich organisatorisch und personell für den weiteren Ausbau von Freifunk in Freiburg und Umgebung aufzustellen.
Ganz nebenbei haben wir mit der Integration der Knoten aus Freiburg und Umgebung jetzt auch die 2.000er-Schwelle bei den im Netz aktiven Zugangspunkten überschritten und zählen damit zu einer den größten Freifunk-Communities -im Ländle und im Land.
Dies alles ist nur möglich, weil sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten einbringen und erweitern. Aber zum Betrieb der ganzen Infrastruktur braucht es auch Geld. Geld, dass wir zum Teil aus Spenden, zum Teil aus dem professionellen Betrieb des WLAN-Netzes in vielen Unterkünften für Geflüchtete verdient haben. Da deren Anzahl stetig abnimmt, stehen wir vor der Aufgabe, neue Finanzierungsmöglichkeiten erschließen zu müssen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Alleine die Kosten für die Serverhardware, beläuft sich derzeit im Jahr auf rund 8.000,- Euro. Besonders die professionellen Nutzer des Netzes wie Unternehmen, Städte und Gemeinden, seien deshalb ermutigt, auf unserer Webseite für Ihr Freifunk-Engagement zu werben und uns dafür einen Obolus zur Deckung dieser Kosten zukommen zu lassen. Sprechen Sie uns dazu gerne an, wenn Sie das Projekt unterstützen wollen und uns damit ermöglichen, unsere Bildungsarbeit bei regelmäßigen Treffen, die Entwicklung verbesserte Firmware zum Betrieb der Knoten und den weiteren Betrieb des Netzes in leistungsfähiger Form aufrecht zu erhalten.